
Kurzinterview mit Winfried Kranz (Vorsitzender Aufbruch Leverkusen)
Lieber Herr Kranz. Bitte stellen Sie sich kurz unseren Lesern und Interessenten vor!
Mit der kurzen Vorstellung ist das nicht so einfach, mein persönliches und mein berufliches Leben war sehr umfangreich und vielfältig. Bei meiner Vorstellung im – Aufbruch Leverkusen TV – hatte ich dazu schon einige Worte gesagt. Ich werde versuchen es so kurz wie möglich zu machen:
Ich bin am 16.03.1953, in Bernau bei Berlin geboren, seit 44 Jahren verheiratet, habe 2 Kinder und 3 Enkelkinder.
Von 1959 – 1969 ging ich in die Oberschule Berlin-Grünau (entspricht Realschule).
Ich lernte den Beruf Schienenfahrzeugschlosser für Triebfahrzeuge bei der DR.
1975 wurde ich Lokführer der DR für den Personenfernverkehr, 1977 wurde ich Ausbildungslokführer.
1980 leistete ich meinen Wehrdienst im Stab der Luftstreitkräfte der DDR.
1982 wurde ich Leiter einer Dienstplangemeinschaft für den Personenfernverkehr. Am 29.01.1988 versuchte ich, versteckt in einer Diesellok die DDR zu verlassen. Ich wurde im Bahnhof Berlin-Friedrichstrasse entdeckt, verhaftet und zu 2,2 Jahren Zuchthaus verurteilt. Im November 1988 wurde ich von der BRD freigekauft.
1989 wurde ich bei den Verkehrsbetrieben der Bayer AG Rangierarbeiter.
Ich qualifizierte mich weiter zum Lokführer, Schichtmeister, Betriebsmeister und 2002 wurde ich örtlicher Betriebsleiter von Chemion. 2005 bekam ich das Angebot von der Schweizer Bundesbahn eine Tochtergesellschaft für den Ferngüterverkehr in Deutschland aufzubauen. Ich nahm das Angebot an und wurde Leiter Produktion Nord der SBB Cargo Deutschland. 2011 bekam ich ein ähnliches Angebot von der SNCF, ich wechselte zu Captrain (Tochtergesellschaft der SNCF) und wurde Betriebsleiter.
2016 ging ich in den Ruhestand.
Nun habe ich auch Zeit für meinen Garten, ich bin Mitglied im Kleingartenverein „Feierabend“ am Wasserturm in Leverkusen.
Was brachte Sie dazu sich für den Aufbruch Leverkusen zu engagieren?
Der Aufbruch Leverkusen ist eine kommunalpolitische Organisation die sich in erster Linie für den Bürger von Leverkusen einsetzt. Das habe ich sehr deutlich im Wahlkampf gespürt und das hat mich begeistert und überzeugt.
Welche Ziele wollen Sie für den Verein, aber besonders für die Bürger
unserer Stadt erreichen?
Das wichtigste Ziel ist für mich und für uns alle das Vertrauen der Bürger in die Politik
wieder zu gewinnen. Es ist traurig und beschämend wenn nicht einmal 50 % der Leverkusener Bürger zur Kommunalwahl gehen. Für eine Demokratie ist das dramatisch.
Wir wollen den Bürger bei seinen Problemen und Fragen zur Seite stehen, wir wollen Vertrauen schaffen. Auf uns kann sich der Bürger verlassen. Auf die besonderen Schwerpunkte unserer Ziele werde ich zu einem späteren Zeitpunkt eingehen, es würde für ein Kurzinterview zu umfangreich sein. Im besonderen sehe ich dabei, die viel zu hohen Abgaben für die Bürger, die Luftqualität, die Lärmbelastung, die schlechte Beleuchtung der Straßen und Wege, die Sicherheit, die Wohnungsnot, zuwenig Kinderspielplätze, die Ausstattung der Schulen, die gesamte Verkehrsinfrastruktur, kaum Freizeitangebote für Jugendliche und Senioren, die zu hohen Parkgebühren usw. usw.. Man könnte die Liste noch viel weiter ausfüllen. Es wäre kürzer und würde schneller gehen wenn man nur aufzählt was wirklich in Leverkusen gut geregelt ist.
Wo sehen Sie die größten politischen Baustellen in Leverkusen und wie wollen Sie diese anpacken?
Die größte politische Baustelle hatte ich ja schon genannt, Vertrauen der Bürger in die Politik. Im besonderen, Vertrauen in die gewählten politischen Vertreter.
Der Bürger von Leverkusen muss sich auf seine politische Vertreter verlassen können.
Was können wir tun, als kleiner kommunalpolitischer Verein?
Wir können eine Menge tun.
Wer schon einmal einen kleinen spitzen Kieselstein im Schuh hatte weis wie schmerzhaft es sein kann und dabei spielt die Größe des Menschen keine Rolle.
Wir werden dieser Kieselstein sein.